Kilimanjaro Marangu - Kilimanjaro-Touren

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Marangu Route - Die 5-Tage-Tour
Tourbeschreibung: Die 5-Tage-Tour
führt ohne Akklimatisierungstag von Marangu Gate bis Uhuru Peak und wieder zurück.
Tag 1: bis Mandara-Hut
Tag 2: bis Horombo-Hut
Tag 3: über die Upper Route via Zebra Rock bis Kibo Hut
Tag 4: Aufstieg bis Uhuru Peak via Gilman's Point und hinunter bis Horombo Hut
Tag 5: von Horombo hut bis Marangu Gate

Tag 1 - Marangu Gate bis Mandara Hut:
Der erste Tag beginnt mit der Vorbereitung an der jeweiligen Unterkunft. Dort lernen wir die Bergführer und Assistenten sowie die Träger kennen (s. Anm. unten). (Selbstverpfleger werden in der Regel nur vom Bergführer und seinen Assistenten begleitet, da sie ihr Gepäck selbst tragen und selbst kochen.)
Diese Vorbereitungsphase mag manchmal etwas chaotisch scheinen, aber es löst sich alles in wundersamer Weise auf, und bald stehen alle und alles zur Abfahrt bereit.
Mit dem Auto (Pick-up/Bus) geht es dann von der Unterkunft zum Eingangstor des Parks, Marangu Gate. Dort wartet die erste Herausforderung, die lange Treppe vom Parkplatz zur Anmeldung/Registratur ;-)
Jede/r Teilnehmer/in muss sich dort registrieren (und beim Verlassen des Parks wieder abmelden).
Sofern es sich um eine organisierte Tour handelt, werden die Parkgebühren über den Tourguide beglichen. Die Registrierung wird im Übrigen auch an jeder Hütte vorgenommen.
Anmerkung:
Im Allgemeinen stehen in kleinen Gruppen jedem/jeder Teilnehmer/in ein Guide oder Assistent zur Seite. Das kann von Bedeutung sein, wenn in der letzten Aufstiegsnacht doch einer der Teilnehmer gesundheitsbedingt zur Umkehr gezwungen sein sollte. Dann kann dieser begleitet von einem Assistant Guide umkehren (alleine zurückgehen zu lassen, wäre aufgrund der Dunkelheit und mangelnden Wegkenntnis nicht zu verantworten), während der Rest der Gruppe weitergehen kann. Bei unzureichender Zahl von Guides könnte es im ungünstigsten Fall bedeuten, dass alle umkehren müssen. In größeren Gruppen kann es eine geringere Anzahl von Guides sein, da die Wahrscheinlichkeit, dass alle gesundheitsbedingt umkehren müssen, doch geringer ist. Allerdings kann das Wetter die ganze Gruppe zur Umkehr zwingen. Das sollte bedacht werden, wenn die Tour komplett selbst organisiert werden soll (ohne Veranstalte, aber mit Guides etc.).
Der Weg vom Eingangstor bis zur ersten Hütte ist nicht schwierig, wenngleich er in Abschnitten etwas ruppig ist, dafür in anderen Teilen fast schon bequem terrassiert. Grundsätzlich geht es heute nur aufwärts, kaum einmal ein ebenes Stück. Dennoch geht es gut voran und nach etwa vier bis fünf Stunden bequemen Marsches ist Mandara Hut erreicht.
Es geht auch schneller, doch warum? Denken Sie an den Akklimatisierungseffekt des langsamen Aufstiegs!
Dieser erste Tag führt fast ausschließlich durch pflanzenreiches Gebiet, anfangs sogar recht dichten Wald, ist über die meiste Zeit angenehm schattig, zumindest ist der Wanderer nicht der knallenden Sonne ausgesetzt.
An der einen oder anderen Stelle stehen zu bleiben, den Blick schweifen zu lassen, und mit etwas Glück die eine oder andere Affenfamilie in den Wipfeln über den Köpfen herumturnen zu sehen, ist lohnend.
Nach halbem Weg wird die Mittagsrast eingelegt, und ein erster Eindruck der vorzüglichen Versorgungsleistung des Begleitteams begeistert. Der erste Tee auf dem Weg zum Gipfel und es wird bei Weitem nicht der letzte sein. Die Lunchpakete, belegte Brote, Obst, Plätzchen, sind so zurechtgemacht, dass sie nahrhaft sind, und der weitere Weg wirklich gestärkt in Angriff genommen werden kann.
Die erste Hütte: Mandara Hut.
Genau genommen sind die "Huts" immer eine Ansammlung kleinerer Hütten zur Übernachtung, mit der Gemeinschaftshütte, der eigentlichen "Hut", sozusagen im Zentrum.
Vorsicht: Die Stufen zur Tür der Übernachtungshütten standen in einigen Fällen sehr weit auseinander, so dass man - besonders im Dunklen - leicht dazwischen treten und sich den Fuss oder das Bein verdrehen kann. Nachts also unbedingt erst mit der Taschenlampe leuchten, dann auf die Stufen treten.
Die sanitäre Ausstattung war eher rustikal und bei voller Belegung des Camps durchaus ein Engpassfaktor. Das Wasser am Becken zu den hinteren Toiletten war trinkbar, enthielt aber Schwebstoffe (wer das nicht mag, filtert ein wenig).

Tag 2: Mandara-Hut bis Horombo-Hut
Der zweite Tag beginnt deutlich früher als noch der Vortag. Um acht Uhr sind fast alle schon wieder unterwegs. Noch ein Stück des Weges führt durch den Regenwald, dann öffnet sich nach und nach die Moorland-Zone.
Die Route führt, teilweise recht stramm, weiter bergauf. Hin und wieder wird ein Taleinschnitt durchlaufen, dann geht es auch mal wieder ein paar Meter hinunter. Die Vegetation wird jetzt lichter, Büsche, Heide und Grasland dominieren. An diesem Tag ist das Gehen noch nicht wirklich anstrengend, auch wenn die Horombo-Hütte auf etwa 3720 m Höhe liegt. In dieser Region macht sich die Höhe langsam bemerkbar, es kann durchaus sein, dass der eine oder die andere schon erste Anzeichen einer Beeinträchtigung spürt.
Am Weg stehen Riesen-Lobelien und Senecien, die hier drei bis fünf Meter hoch werden können. Nach 6 bis 7 Stunden ist Horombo-Hut erreicht. Je höher es geht, umso mehr sollten die Wanderer sich an die Regel "Pole, pole! - Langsam gehen!" halten, selbst wenn er oder sie schnell zu laufen sich in der Lage fühlt.
(Hinweis: Die Zeitangaben an Mandara-Hut für die Etappen sind etwas optimistisch gehalten und sollten keineswegs als persönliche Richtschnur dienen. Dann sind Sie zu schnell unterwegs und riskieren, auf dem weiteren Weg abzubauen. Langsam gehen!!!)
Auch Horombo-Hut ist eine Ansammlung von Hütten für Touristen und Träger mit einer Zentralhütte, in der alle verköstigt werden. Um die Essenszeit herrscht großer Andrang. Manchmal wirkt alles ein wenig chaotisch, Gedrängel um die Tische, eiliges Hin und Her der Träger, die jetzt in die Rolle der Kellner geschlüpft sind. Doch alles klappt wunderbar, und wieder zaubern die Köche ein leckeres Mahl. Dass es auf dem Weg von der in einem anderen Gebäude befindlichen Küche bis zum Tisch etwas abkühlt, wen kümmert's.
Horombo ist vielleicht die interessanteste der Hütten, was die Lage anbelangt.
Über der Wolkendecke gelegen, bietet Horombo-Hut während des Sonnenuntergangs einen wunderbaren Ausblick: Das rote Sonnenlicht taucht die Wolken in ein faszinierendes Farbenspiel. Ein wenig ungläubig und staunend fällt der Blick auf dieses Spiel der Rottöne hinab.
Übrigens: Die hart am Rand gelegen kleine Hütte, die so malerisch in die Wolken hineinragt, ist eine Toilette. Es ist unbedingt empfehlenswert, die wenigen Meter hinabzusteigen, um einmal einen ungestörten Ausblick zu genießen.
Die Müdigkeit überkommt die Wanderer auch an Horombo meist recht früh, noch ist das schnelle Ein- und durchschlafen ohne Probleme möglich. Am nächsten Morgen weckt wieder ein "early morning tea", den die Guides oder Assistenten an den Hütten kredenzen, die Lebensgeister. Das Waschen reduziert sich auf Katzenwäsche an der Schüssel. Doch wen stört das?

Tag 3: Horombo-Hut bis Kibo-Hut
Der Weg verzweigt gleich hinter Horombo in einen oberen und einen unteren Weg. Beide führen zu Kibo-Hut. Der untere Weg ist etwas kürzer, bleibt aber auf dem Hinweg den Sechs-Tage-Touren vorbehalten.
Auf der Fünf-Tage-Tour geht es hinauf über den oberen Weg, der untere Weg wird dann beim Abstieg genutzt werden. Die ersten Stunden des Weges sind recht anstrengend, weil phasenweise ziemlich steil. Der zweite Gipfel des Kilimanjaro, der 5149 m hohe Mawenzi, ist auf der oberen Route der ständige Begleiter zur Rechten. Er sieht so viel schroffer und abweisender aus, als der rundlich-sanfte Kibo. Erklimmen kann ihn auch nur, wer über technische Bergsteigerkenntnisse und die entsprechende Ausrüstung verfügt. Für die meisten Kibo-Besteiger bleibt der Mawenzi ein Objekt der Beschau. Allerdings ein reizvolles Objekt, das seinen Anblick und sein Schattenspiel im Laufe des Tages immer wieder ändert. Der Kibo dagegen - gerade so, als wolle er sich dadurch noch interessanter machen - bleibt auf dem ersten Teil der Wegstrecke oft verborgen.
Zebra Rock wird passiert und damit die 4000m-Grenze. Nicht mehr lange und der Sattel ist erreicht. Vor den Wanderern liegt eine weite ebene Fläche, an deren Ende sich majestätisch der Kibo erhebt. Na also, da ist es doch fast geschafft. Weit gefehlt. Was nun kommt, ist schon ein Geduldsspiel. Das Tagesziel, die Kibo-Hütte, vor Augen, stehen noch mehrere Stunden Wanderung auf dem Programm. Der Weg zieht sich wie Kaugummi. Die Vegetation ist fast vollständig verschwunden. Die "High Desert", die hohe Wüste, wird hier durchquert. Wüste, ja das trifft zu. Das letzte Quellwasser liegt schon lange - bei Zebra Rock - hinter den Wanderern. Alles was von nun an die Kehle herunterrinnt, sind Vorräte, die in Horombo aufgenommen von den Trägern in schweren Kanistern bis zur Kibo-Hütte geschleppt wurden. Schwerstarbeit, der durchschnittliche Touristenwanderer selbst in guter körperlicher Verfassung wohl doch nicht gewachsen gewesen wären.
Die dünnere Luft macht sich nun in der Regel doch bemerkbar. Schnelles Gehen wird rasch durch Atemlosigkeit bestraft. Keiner der Wanderer eilt dem Gipfel zu. Wer es dennoch versucht, wird mit ziemlicher Sicherheit spätestens beim eigentlichen Gipfelaufstieg die Früchte seiner Mühen verlieren. Beine werden schwerer. Der Wind pfeift recht heftig, auch kalt, und die richtige Kleidung wird immer wichtiger. Weiter unten oft noch luftig gekleidet, wird jetzt der Reißverschluss hoch- und die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Schlechtwetterphasen können auftreten, Wolken den Weg einhüllen. Oft ist das nur vorübergehend, meist klart es wieder auf.
Die Ansammlung der Kibo-Hütten liegt auf etwa 4720 m Höhe. Für die meisten Wanderer ist diese Höhe schon ein persönlicher Rekord.
Am Abend dieses Tages geht es sehr früh zu Bett. Die Guides werden Sie zwischen 17 und 18 Uhr mit großen Mengen von Kartoffeln oder Nudeln versorgen. Kohlehydrate fassen, die Energiespeicher füllen, ist das Motto. Dazu kommt Tee, Tee und nochmals Tee. Oder Wasser. TRINKEN SIE!!! Die trockene Höhenluft und die Ausscheidungen verlangen, dass die Nieren beharrlich mit Nachschub versorgt werden. Nach dem Abendessen, sofern das um halb sechs schon so genannt werden kann, geht es in die Koje.
In großen Höhen, so heiß es, falle das Schlafen schwer. Doch das ist aller Erfahrung nach sehr individuell. Der eine wälzt sich im Dämmerzustand hin und her, die andere schläft tief und fest. Und einige liegen wach. Gleichwie: Wenigstens ausruhen, um den Körper fit zu machen für die letzte große Anstrengung.
Allerdings wirkt sich die Höhe nun doch bei dem einen oder der anderen aus: Manche beenden hier die Tour, und das ist im Zweifelsfall die richtige Entscheidung. Mit röchelnder Lunge, wie tatsächlich gesehen und gehört, sollte sich niemand weiter hoch schleppen. Hut ab auch vor denen, die es bis hierher geschafft haben und auf die Stimme der Vernunft hören und ihre Gesundheit nicht gefährden.
Höhenkrankheit drückt sich in vielen Formen aus. Manche spüren nur ein leichtes Kopfweh, andere leiden unter Erbrechen und Durchfall, wieder andere bekommen sehr starke Kopfschmerzen, erleiden Schwächeanfälle und spüren Orientierungslosigkeit. Gerade in letzteren Fällen muss sofort der Abstieg eingeleitet werden. In der Regel geben sich die Symptome rasch wieder, wenn man tiefer gelegene Abschnitte erreicht. Dennoch ist es hilfreich, kundige Führer dabei zu haben, die rasch erkennen, ob ein Mitglied der Gruppe Hilfe braucht.
Andererseits sind leichte (!) Kopfschmerzen, leichte (!) Übelkeit und auch ein Erbrechen noch kein Grund, den Versuch der Gipfelbesteigung aufzugeben. Es ist enorm wichtig, den Körper sehr aufmerksam und selbstkritisch zu beobachten. Grundsätzlich gilt wohl: Wer den gesamten Aufstieg in langsamem Tempo und damit auch großer Geduld vollzogen hat, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit recht gut an die Höhe angepasst. Und auf keinen Fall sollten Sie sich andere zum Vorbild nehmen, besonders nicht solche, die vollmundig den Berg hinaufeilen. Jeder Mensch reagiert am Berg anders, und auch bärenstarke Menschen mit schier unendlicher Energie, ja sogar Bergsteiger, die bereits weit höhere Berge bestiegen hatten, mussten schon vor dem Kibo kapitulieren. Niemand will im schwarzen body-bag den Berg heruntergetragen werden.

Genauso wenig sollten andere, die aufhören wollen, unter Druck gesetzt, angestachelt - oder noch schlimmer: verhöhnt - werden. Das ist unverantwortlich.
Auf Kibo Hut entscheidet jede und jeder für sich selbst, und Vorrang sollte immer und ausschließlich die eigene Gesundheit haben.

Tag 4: Von Kibo-Hut bis Uhuru Peak und zurück
23 Uhr, der Wecker klingelt. Die Guides bieten Tee und Gebäck an. das scheint wenig zu sein, doch die Grundlage sollte am Vorabend gelegt worden sein. Nun muss der Körper sich auf die wesentlichen Funktionen konzentrieren. Verdauungsarbeit wäre hier fehl am Platz. Vielen fällt es schwer, um diese Zeit etwas zu essen. Dennoch: Trinken Sie von jetzt ab regelmäßig ein paar Schlucke. Der (zutreffende) Rat eines Guides: "Auch wenn Sie noch kein Durstgefühl haben, trinken Sie, versorgen Sie Ihre Nieren immer mit Flüssigkeit."
Packen Sie dann Ihre Sachen, verstauen Sie alles griffbereit, was Sie in den nächsten Stunden brauchen werden, halten Sie das Trinkwasser nahe beim Körper, damit es nicht friert. Das kann durchaus passieren, je nachdem zu welcher Jahreszeit Sie gehen, sehr kalt wird es aber immer sein.
Um Mitternacht gehen die Gruppen los, die eine kurz vorher, die andere etwas später.
Viel reden wird kaum jemand, es ist eher eine Schweigeprozession. Lichterbündel der schwankenden Kopflampen tanzen in der Dunkelheit weit über dem eigenen Blick, oder tief darunter.
In den ersten Stunden lässt sich nur erahnen, wie es um einen herum aussieht, und mancher ist am Tag, beim Abstieg, ganz erstaunt, welche Wege hinaufführen. Teils geht der Weg gerade hinauf, teils in langen und engen Serpentinen. Nach der Hans-Meyer-Höhle beginnt ein Wegabschnitt, der durch kleineres Geröll, Kies, Steinchen ("scree") geprägt ist. Anfangs noch durch den Frost zusammengebacken, wird der Untergrund im Laufe der Nacht und durch die voraus gehenden Gruppen immer lockerer. Zwei Schritte vor gehen, einen zurückrutschen, das kann passieren. Es ist der unangenehmste Abschnitt auf dem Weg nach oben.
Dann, nach einigen Stunden dieses zähen Wegs, geht es in ein Felsenfeld über, das ein wenig, sagen wir, Kraxelei, aber kein technisches Klettern, erfordert. Man krabbelt mal mit Hilfe der Hände, steigt einmal in großem Schritt. Doch auch wenn dieser Abschnitt schwierig erscheint: Jetzt ist es fast geschafft. Geben Sie hier nicht mehr auf, das Durchsteigen des Abschnitts benötigt ungefähr eine Stunde, dann stehen Sie - nach gut sieben Stunden anstrengenden Aufstiegs von der Kibo-Hütte - an Gilman's Point und dürfen sich freuen: Sie haben es geschafft:
Gillman's Point zu erreichen, gilt als erfolgreiche Kilimanjaro-Besteigung.
Wer an Gillman's Point steht, darf sich erfolgreiche(r) Kilimanjaro-Besteiger/in nennen.
Es ist zwar noch nicht der höchste Punkt, aber man hat hier den Kraterrand erreicht.

Was jetzt noch folgt, ist die Kür. Wer von hier aus wieder den Abstieg beginnt, und das machen viele, braucht sich nicht zu schämen. Er oder sie hat eine großartige Leistung vollbracht.

Je nach Planung und Gruppenwunsch bieten die Guides nun Tee an, oder werden nach einer Pause den weiteren Weg in Angriff nehmen.
Gilman's Point ist auch Fotopunkt, hier sollte auf jeden Fall ein Gruppenbild gemacht werden, denn möglicherweise trennt sich die Gruppe hier.
Der Rest des Weges entlang des Kraterrandes ist nicht wirklich schwer, aber die Höhe ist nun nicht mehr zu leugnen. Die Schritte fallen schwer. Nur fünfzig Prozent des Sauerstoffs, den man sonst gewohnt ist. Das schlaucht schon gewaltig. Dennoch, wer durchhält steht nach ungefähr 1 1/2 bis 2 Stunden am Uhuru Peak, mit 5895 m über dem Meeresspiegel der höchste Punkt Afrikas.
(Dass manche Neuvermessungen von 5892 m sprechen, soll die Freude nicht trüben. Wichtig ist, was auf dem Gipfelschild steht, oder?)
Umarmungen, Freudenschreie, Gipfeltränen, den Moment genießen, lange wird er nicht dauern, der Gipfeltriumpf, dann geht es schon wieder runter.
Der Abstieg führt wieder zurück zu Gillman's Point, und von den Steilhang hinab, auf dem von den Serpentinen der Nacht kaum noch was zu erkennen ist. Folgen Sie am besten dem Guide. Früher ging es, da wo es möglich war, den direkten und geraden Weg, indem man sich gegen die Schräge lehnte und in schnellen Schritten den steilen Hang beinahe hinunter rannte. Heute hat die Vernunft Vorrang und des geht wieder die Serpentinen hinab zurück. Kibo Hut ist meist tief unten zu sehen, verlaufen ist (fast) nicht möglich. Nach eineinhalb bis drei Stunden "Laufzeit", je nach persönlicher Kondition und Wegführung durch den Guide, ist Kibo Hut wieder erreicht.
Die meisten sind müde und doch aufgekratzt, denn das Erlebte verdrängt die Erschöpfung zu einem guten Teil. In der Hütte wird ein warems Essen serviert, etwas ausgeruht, dann geht es weiter noch am selben Tag bis Horombo Hut, die etwa zwischen 16:30 und 17:30 Uhr erreicht wird. Sie haben nun rund 17 Stunden Wanderung, knapp 1200 Höhenmeter Aufstieg bis zum Uhuru Peak und anschließend gut 2100 Höhenmeter Abstieg hinter sich gebracht. Wenn das keine Leistung ist.

Tag 5: Horombo Hut bis Mandara Gate
Der letzte Tag führt von Horombo bis zum Gate, mit einer (Mittags-)Pause an Mandara Hut. Es geht den gleichen Weg hinab, der auch den Aufstieg markierte. Dennoch mag der Blick für die Umgebung ein anderer sein, eine andere Perspektive, eine andere Wahrnehmung. Zugleich wird sich möglicherweise neben der weiterhin bestehenden Freude langsam eine gewisse Müdigkeit einschleichen. Das ist normal.
Wie lange es dauert, hängt jetzt sehr von der individuellen Geschwindigkeit ab. Einige gehen die Strecke noch einmal recht langsam, genießen den Weg. Andere eilen dem Gate entgegen. So kann es kaum mehr als fünf, durchaus aber auch bis zu acht Stunden dauern, bis das Gate erreicht ist.
Dort wird ausgecheckt, während die Guides und Träger sich schon fein machen. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn sie sind manchmal kaum wiederzuerkennen. Am Berg dominierte das raue Outfit gewöhnt, nun kommt die adrette Kleidung.
Und so sollten Sie sich selbst auch ein wenig frisch machen, bevor dann nach der Rückfahrt vom Berg in der Unterkunft zusammen das erlebte gefeiert und sich gemeinsam über den Erfolg gefreut wird.
Jetzt ist auch der Moment gekommen, um mit einem frischen Bier anzustoßen und sich gegenseitig hochleben zu lassen. Das Team der Träger und Guides singt zu Ehren der erfolgreichen Kilimanjaro-Besteiger*innen ein Lied, und schön ist es, wenn Sie das selbst mit einer kleinen Sangesdarbietung ergänzen. Der gute Wille zählt, nicht die Sangeskunst.
Da die Träger und Guides nicht selten noch einen langen Nachhauseweg haben, sollte die Feier nicht allzu sehr ausgedehnt werden, denn sie freuen sich jetzt auch auf ein Wiedersehen mit der Familie.
Am Ende steht hier der Blick auf das Marangu-Gate, das beim Hineinfahren gar nicht so aufiel, auf das beim Hinausfahren aber (hoffentlich) ein mit Freude erfüllter Blick zurück fällt.

(Alle Angaben ohne Gewähr.)

Autor: Uwe Schick
Frankfurt am Main
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